Michael Eberth

Michael Eberth wurde 1959 in München geboren. Nach Studien bei Karl Maureen und Hedwig Bilgram setzte er seine Ausbildung bei Jean-Claude Zehnder (Cembalo und Orgel) und Jean Goverts (Hammerflügel) an der Schola Cantorum Basiliensis in Basel fort. 1984 erhielt Eberth das „Diplom für Alte Musik im Fach Cembalo, 1985 im Fach Orgel. Ergänzende Studien führten ihn zu Jos van Immerseel, Kenneth Gilbert, Luigi Ferdinando Tagliavini, John Gibbons, Harald Vogel, Michael Radulescu, Johann Sonnleitner und Gustav Leonhardt. Von 1988 bis 2008 arbeitete Michael Eberth am Münchner Richard-Strauss-Konservatorium als Dozent für Cembalo, an dem er auch seit 2001 den Fachbereich für Alte Musik leitete. Von 2004 bis 2011 unterrichtete er als Privatdozent für Cembalo an der Universität Mozarteum in Salzburg. Seit Oktober 2008 lehrt er an der Hochschule für Musik und Theater in München als Dozent für Cembalo, Clavichord, Generalbass und Kammermusik; im Mai 2012 Ernennung zum Honorarprofessor. Seit 2016 ist er Leiter des Instituts für Historische Aufführungspraxis. Als stellvertretender Vorsitzender des Forum Alte Musik Augsburg e. V. (FAMA www.fama-web.de) begleitet Michael Eberth sowohl musikalisch wie organisatorisch Projekte, die die kulturelle Blütezeit der Stadt Augsburg wieder beleuchten und erfahrbar machen. Die CD-Aufnahmen des Augsburger Liederbuchs (Ersteinspielung 2011 ) und der Augsburger Erstfassung des vierstimmigen Requiems von Orlando di Lasso aus dem Jahr
1575 (Ersteinspielung 2015) dokumentieren diese Arbeit. Als externer Prüfer wird Michael Eberth seit mehreren Jahren zu Diplom- und Masterprüfungen im Fach Cembalo und Orgel an die Schola Cantorum Basiliensis eingeladen. Neben seiner solistischen Arbeit als Cembalist und Organist konzertierte
Michael Eberth als Continuospieler mit verschiedenen Solisten und Ensembles (Dorothee Oberlinger, Michael Schopper, Kobie van Rensburg, Angelika Radowitz, Joel Frederiksen, Henriette Meyer-Ravenstein, Gerhart Darmstadt, Sharon Weller, Robert Crowe, Trio Boismortier, L’Arpa festante, Salzburger Hofmusik, Berliner Lauttencompagney, The Bach Ensemble New York). Konzerte in Deutschland, Italien, Österreich, Slowenien, Frankreich, Schweden, Tschechien, der Schweiz, Südkorea, Südafrika und den USA, sowie zahlreiche Rundfunk- und Fernsehproduktionen zeugen von seiner Arbeit. Neben Cembalo und Orgel gilt sein besonderes Interesse der Frühzeit der Tasteninstrumente. Auf einem Nachbau des ältesten besaiteten Tasteninstrumentes (Clavicytherium 1470; Royal College of Music) realisiert er, zusammen mit Sabine Lutzenberger, Maurice van Lieshout und Martin Erhardt das Repertoire der Burgundischen Chansons und des Buxheimer Orgelbuches.  Als Kammermusikpartner und als Leiter des Ensembles Palestra Musica hat er sich besonders auf die Differenzierung der nationalen Stile im Generalbaßspiel spezialisiert.

Joel Frederiksen